Wir ernten-ernten, was wir säen-säen … *
Die Kindheitserinnerungen sind noch da: Die Freude am Mitfahren auf dem „Monster“ (aka. Mähdrescher), welches mit grossem Lärm und umhüllt von einer Staubwolke das Getreide in sich reinfrisst, welches ihm vom vornewegrollenden, über die Ähren schwebenden Haspel zugeführt wird. Oder das Bad im vollgefüllten Getreidewagen und das anschliessende Jucken am ganzen Körper. Der Geruch des sonnengetrockneten Strohs und das Pieksen der gepressten Ballen. Oder der Stolz, der einen erfüllte, wenn man als Kind den Traktor fahren durfte, während die Erwachsenen hinten die Strohballen auf den Wagen hieften….
Doch über längere Zeit hatten wir nun kein eigenes Getreide mehr. Die Felder reichten einfach nicht aus, um all das Futter für unsere Tiere sowie all die Gemüse zu produzieren und zusätzlich noch Getreide anzubauen. Deshalb waren wir schon länger auf der Suche nach zusätzlichem Land, welches uns auch Neues aus- probieren lassen würde – wie z.B. der Anbau von Linsen, Soja oder eben Getreide. Zum Glück wurden wir fündig. Und wie bei allem, was man zum ersten mal macht, fühlten wir uns wiedermal richtig grün hinter den Ohren. Die Spannung, ob alles gut gehen wird, war zeitweilen fast unerträglich – zumal dieses nasse Jahr kein einfaches war, um Getreide anzubauen, und die Anforderungen an Brotgetreide sehr hoch sind…
Laut dröhnt es aus den Boxen von Kathy’s Autos „Wir ernten-ernten was wir säen-säen…“. Wir eilen zum Auto und jubeln und tanzen ob der frohen Botschaft, dass unser Getreide beim Müllertest gut abgeschnitten hat! Die Ernte in vollem Gange, das Getreide spätabends abgeladen bei der Mühle… Nun wartet es dort in einem separaten, mit biohof heimenhaus angeschriebenen Silo bis Anfang Oktober. Ab dann werden wir im Abo endlich wieder hofeigenes Mehl anbieten!
Auch wenn in diesem nassen Jahr nicht alles gelungen ist, so ist es doch umso mehr eine Riesenfreude, dass uns der Weizen beim ersten Mal so gut gelungen ist… Das gibt Mut weiterzumachen und auch Lust Neues auszuprobieren. Unseren Ideen sind keine Grenzen gesetzt – denn wir ernten-ernten was wir säen-säen !
Mir hei ungloublech Fröid!! team biohof heimenhaus
*Auszug aus dem Song „Ernten was wir säen“, Die Fantastische Vier